Seit 1999
unterhält die Hauptschule Ründeroth einen regelmäßigen Schüleraustausch
mit einer Schule in Dunaújváros (Nähe Budapest, Ungarn). Jedes Jahr im
Frühling reist entweder eine Gruppe Schülerinnen und Schüler aus
Ründeroth nach Ungarn oder ungarische Jugendliche kommen zu uns zu
Besuch.
In diesem
Jahr kamen die Ungarn für zehn Tage nach Ründeroth. Ein rundes und gut
organisiertes Besuchsprogramm erwartete die dreizehn Schülerinnen und
Schüler im Alter von 12-14 Jahren und ihre beiden Lehrerinnen. Es gab
einen Schnuppertag an der Hauptschule, an dem die Gäste am normalen
Unterricht ihrer Gastgeberkinder teilnahmen, aber auch ein
umfangreiches Ausflugs- und Besuchsprogramm in die nähere und weitere
Umgebung. Einen Tag lang beschäftigten sich die Schüler mit den
Unterschieden und Gemeinsamkeiten der deutschen und ungarischen Schulen
- bis hin zu der bangen Frage: "Und was passiert bei euch, wenn ihr
keine Hausaufgaben gemacht habt?"
Die
Ründerother Gastgeberfamilien waren allesamt begeistert von ihren
jungen Gästen. Vor allem als sich die anfänglichen
Sprachschwierigkeiten immer mehr lösten. Schließlich haben die Kinder
in Ungarn von der ersten Klasse an Deutschunterricht.
Sehr
beeindruckt zeigten sich die ungarischen Besucher beim Empfang im
Engelskirchener Rathaus. Bürgermeister Oberbüscher empfing die
Schülerinnen und Schüler im Ratssaal, informierte über die Gemeinde und
stand Rede und Antwort.
Auf dem
Programm dieses Tages stand noch ein Besuch in der Aggertalhöhle, im
Industriemuseum und eine Betriebsbesichtigung bei der Bäckerei Felder.
Beim
Ausflug nach Köln verschlug es einigen der Schüler vor dem Dom
richtiggehend die Sprache. Aber auch die rheinische Mentalität kam bei
den jungen Besuchern gut an. Köln und die Kölner zeigten sich von ihrer
herzlichsten Seite. So änderte die Fahrerin einer Stadtrundfahrt mit
Bimmelbahn für die ungarischen Gäste kurzerhand ihre Route, "damit die
auch richtig was sehen von Kölle."
Lehrerin
Erika Waedt, die zusammen mit ihren Kollegen Josef Gerwing und Peter
Franke die Besucher von der Donau betreute, war am Ende sichtlich
zufrieden. "Der Besuch hat nicht nur die Freundschaft zwischen unseren
Schulen weiter vertieft, beeindruckend war auch, wie bereitwillig die
Kinder lernten, gegenseitig Rücksicht zu nehmen, nicht nur gegenüber
den Besuchern, sondern auch untereinander." Deutschlehrer Franke
staunte vor allem über die sprachliche Entwicklung unserer Schüler: "Es ist bemerkenswert, wie klar und deutlich sich unsere Schüler auf einmal
ausdrücken konnten."
Der
ungarische Schüler Miki fasste den Besuch in Ründeroth so zusammen:
"Insgesamt prima und gute Laune" Im nächsten Jahr sind die Hauptschüler
herzlich nach Ungarn eingeladen worden.
"Dieser lebendige
Austausch ist schon etwas ganz Besonderes. Es gibt ja nur ganz wenige
Schulen, die eine Patnerschaft mit einer osteuropäischen Schule
pflegen," meint Schulleiter Hans-Willi Schlimbach. "Allerdings bereitet
uns die Finanzierung immer wieder Probleme. Trotz einiger Fördermittel
reicht das Geld nicht aus. Nur durch die enorme Eigenleistungen der Eltern unserer Schüler können wir ein attraktives Programm anbieten.
Da wünscht man sich einen Sponsor, der etwas Erleichterung schafft."
|