2008 Schulpartnerschaft |
Geschrieben von CD | |||||||||||
Schüleraustausch 2008
- eine Zeitreise an der Donau
Als sich ein dutzend Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Ründeroth Ende April 2008 mit ihren Lehrern Frau Waedt und Herrn Gerwing zu ihrer Partnerschule nach Dunaujvaros aufmachten, ahnten sie noch nicht, dass sie sich auf eine ganz besondere Zeitreise begaben. Klar, ein Jubiläumsjahr wurde eingeläutet! 10 Jahre besteht sie nun schon, die Partnerschaft zwischen der ungarischen Dozsa György Schule und der deutschen Gemeinschaftshauptschule Ründeroth. Höchste Zeit an gemeinsame Erfahrungen und Erlebnisse einer zehnjährigen Freundschaft zu erinnern! So überraschten uns unsere ungarischen Gastgeber nicht nur mit einer Geburtstagsfete; der dazugehörigen Torte sowie einer ganzen Reihe von ehemaligen Austauschschülern, sondern auch mit einer Art Zeitreise zu markanten Punkten deutsch-ungarischer Gemeinsamkeiten. Alle waren sie gekommen, um uns am Budapester Flughafen in Empfang zu nehmen, Gabriella Miklos, Judit Baksa, Zsuzsanna Nagyidai, die uns bereits vertrauten ungarischen Lehrerinnen und natürlich die Jugendlichen der Gastgeberfamilien. Unsere Zeitreise konnte beginnen. Computergestützter Unterricht und digitale Schultafeln zur Förderung der Schülerkompetenzen zeigten uns bei einem ersten Gang durch das Gebäude eine äußerst zukunftsorientierte Schule, worauf die Direktorin der Schule und ihr Team zu Recht stolz sind.
Empfang in der Schule
Herzlichkeit bestimmte die offizielle Begrüßung durch die Schulleitung. Wie die Schule, so die Stadt Dunaujvaros. Heute geprägt durch moderne Schwerindustrie, reicht die Vergangenheit der Stadt jedoch mehrere tausend Jahre zurück. In diese reiche Geschichte durften wir einen Blick werfen. Am Donauufer entlang vorbei an einem modernen Skulpturenpark führten uns unsere Gastgeber zu einer erst vor wenigen Jahren freigelegten römischen Ausgrabungsstätte. Uns innerhalb der reichen ungarischen Geschichte auf die römischen Spuren zu begeben, fiel unseren oberbergischen Schülern nicht schwer. Mehr als einmal wurde unseren Schülern die Nähe zu einer ehemals römischen Colonie, Köln, deutlich. Mit sehr viel Liebe zum Detail versuchten wir uns im Nachformen und Nachzeichnen römischer Bilder und Ornamente auf kleinen Tontafeln an der Ausgrabungsstätte. Gut, das ein oder andere Herzmotiv mit den Initialen des Freundes oder der Freundin war auch dabei. Damit schlugen unsere Jugendlichen eine Brücke in die Gegenwart hinein. So tanzten einige unserer Mädchen auf einem Ausflug nach Tac und Szekesfehervar „Jump-Style“ auf römischen Ruinen. Das kam an. In der Aula unserer Partnerschule hatten unsere Schüler Kostproben aus dem Unterrichtsfach „Tanz“, vornehmlich Volkstanz, mitbekommen und nun konnten Monique Grimm, Hannah Alefelder und andere aus unserer Gruppe „ihren“ Jump-Style weitergeben.
In der Stadt des Heiligen Stephan, dessen Krone das Wappen Ungarns ziert, in Szekesfehervar, ließen wir uns von einer ganz besonderen Uhr mit einem Glockenspiel und beweglichen Figuren durch die bewegte ungarische Geschichte führen. Diese faszinierende Zeitreise zog uns ganz in ihren Bann. Absoluter Höhepunkt des Ausflugs allerdings war eine imposante Burg, das Lebenswerk des ungarischen Bildhauers und Architekten Prof. Jeno Bury (1879-1959), das er über 40 Sommer lang seiner Traum- und Ehefrau errichtete. Unsere Schüler bezeichneten sie als „Erlebnis- und Entdeckerburg“. Eindrucksvoll erlebten wir bei strahlendem Sonnenschein auch Budapest. Schwerpunkt dieser Tagesfahrt war das berühmte Burgviertel von Buda, der Wachwechsel am Sandorpalast und ein Gruppenfoto an der deutschen Botschaft. Für einige Damen aus unserer Gruppe stand natürlich auch das Shoppen im „Paris des Osten“, wie Budapest schon mal genannt wird, im Vordergrund.
Wichtig war
auch ein gemeinsames Sporterlebnis. Sportlich hatte unsere Gruppe eine
Menge drauf – nicht nur „Jump-Style“. Aus dem Engelskirchener
Leichtathletik-Kreis konnten wir mit unserer Schülerin Barbara Diawuoh
aufwarten und Christian Jonik sowie Pascal Klein erwiesen sich als
hervorragende Stürmer im Länderspiel Deutschland – Ungarn.
Trainerqualitäten bewies Florian Witt, der auch im Tor eine gute Figur
machte. Unvergesslich ebenfalls der Körpereinsatz von Jana Weise
während des Länderspiels. Umwerfend! Trainer und engagierter
Sportlehrer der ungarischen Schülermanschaft unserer Partnerschule war
übrigens ein ehemaliger Olympiateilnehmer. Ein Elfmeter-„Krimi“
entschied am Ende das Spiel für die Freunde aus Ungarn. „Heimvorteil“,
wie Florian bemerkte.
Gute
Botschafter unserer Schule, unserer Gemeinde und unseres Landes sollten
wir sein. Unser Schulleiter Herr Schlimbach hatte uns diesen Auftrag
kurz vor unserer Abreise nach Ungarn ans Herz gelegt. Dem konnten wir
gleich mehrfach nachkommen, beim Besuch des Bürgermeisters von
Dunaujvaros und den offiziellen Begegnungen mit der Schulleitung
unserer Partnerschule. Immer wieder hervorgehoben wurde dabei unser zehnjähriges Jubiläum. Sowohl Bürgermeister als auch
Schulleitung gratulierten mit römischen Göttergaben und
beglückwünschten alle, die sich in den letzten zehn Jahren um diese
Partnerschaft bemüht haben.
Glücklich und mit einer Träne im Auge nahmen wir nach neun Tagen Abschied. Es war eine gute Zeit und wir sehen uns wieder 2009. Josef Gerwing
Anlässlich unseres Besuches wurde der folgende Artikel in der ungarischen Zeitung veröffentlicht:
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